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3 Permakultur Tipps, um im Garten deutlich weniger gießen zu müssen
In heißen und trockenen Sommern wird das Gießen im Garten, Kleingarten oder auf deinem Grundstück schnell zur täglichen Pflichtaufgabe – dabei lässt sich der Wasserbedarf deines Gartens mit ein paar durchdachten Maßnahmen stark reduzieren. Wer Standort, Boden und Bepflanzung mit Permakultur in Einklang bringt, kann nicht nur Wasser sparen, sondern auch gesündere Pflanzen und weniger Arbeit genießen.
„Deine Gartenzeit ist zu kostbar, um sie mit Gießen zu verbringen.“
Adrian Ballbach
Hier sind 3 Tipps, wie du mit wenig Aufwand deinen Gießaufwand und gleichzeitig deinen Wasserverbrauch im Garten erheblich reduzieren kannst:
1. Die richtige Pflanzenwahl für den richtigen Standort
Pflanzen, die gut an ihren Standort angepasst sind, wachsen gesünder, sind widerstandsfähiger – und brauchen deutlich weniger Wasser. Statt durstige Arten an vollsonnige, trockene Plätze zu setzen, lohnt es sich, auf trockenheits-verträgliche Arten zu achten.
Pflanzen für sonnige, trockene Standorte:
- Mediterrane Kräuter wie Lavendel, Salbei, Rosmarin oder Thymian
- Zierpflanzen wie Kugeldistel, Sonnenhut, Sedum (Fetthenne) oder Zistrose
- Wildstauden wie Natternkopf, Karthäusernelke oder Wilde Möhre
Für schattige oder halbschattige Bereiche
sind Pflanzen wie Waldmeister, Farn, Funkien (Hosta) oder Schaumblüte deutlich besser geeignet – sie gedeihen dort mit weit weniger Pflege- und Wasseraufwand.
Die meisten unserer einjährigen Gemüsesorten bevorzugen viel Sonne, unterscheiden sich jedoch erheblich im Wasserbedarf Manche Arten kommen allerdings mit wenig Wasser aus, andere sind sehr durstig – besonders während der Fruchtbildung oder bei heißem Wetter.
💧Einjährige Gemüsepflanzen mit geringem Wasserbedarf
Diese Arten wurzeln tief oder stammen aus eher trockenen Regionen – sie kommen mit wenig zusätzlichem Gießen aus, wenn sie einmal gut etabliert sind:
- Busch- und Stangenbohnen
- Erbsen (vor allem Markerbsen)
- Linsen
- Rote Bete
- Zwiebeln, Knoblauch
- Pastinaken
- Mangold
- Feldsalat (in der kühleren Jahreszeit)

💧💧💧Gemüsesorten mit hohem Wasserbedarf:
Diese Pflanzen brauchen regelmäßige, oft sogar tägliche Wassergaben – besonders zur Fruchtbildung oder bei heißem Wetter:
- Tomaten
- Zucchini, Kürbis, Gurken
- Kopfsalat, Endivien, Rucola
- Kohlarten (z. B. Brokkoli, Wirsing, Weißkohl)
- Sellerie (besonders Knollen- und Stangensellerie)
- Radieschen (für zarte Knollen ohne Pelzigkeit)
🌿 Tipp: Baue diese Gemüsesorten mit hohem Wasserbedarf nur dort an, wo du täglich aufhältst und somit ohnehin häufiger gießt (z.B. in Hochbeeten direkt am Haus oder in Kübeln auf dem Balkon). Hier lohnt es sich, in eine Tropfbewässerung (möglichst mit Regenwasser) zu investieren. Pflanzen mit niedrigerem Wasserbedarf kannst du dann in deine extensiveren Beete „auslagern“, welche nicht so schnell für dich erreichbar sind.
2. Dein Boden als Wasserspeicher: Humus aufbauen
Ein fruchtbarer, humusreicher Boden kann wie ein Schwamm große Mengen Wasser aufnehmen und über Tage hinweg an die Pflanzen abgeben. Lehmböden profitieren durch Humus von einer besseren Durchlüftung, Sandböden gewinnen an Speicherfähigkeit.
So unterstützt du den Humusaufbau im Garten:
- Regelmäßig Kompost einarbeiten – besonders im Frühjahr und Herbst
- Den Boden nicht unnötig umgraben, damit Bodenlebewesen ihre Arbeit machen können
- Zwischenkulturen mit Gründüngung wie Phacelia, Senf oder Lupine anbauen
- Mit organischen Materialien wie Laub, Rasenschnitt oder Pflanzenresten mulchen
💧 Ergebnis: Ein gut durchwurzelter, humusreicher Boden speichert deutlich mehr Wasser und macht deine Beete weniger trockenheitsanfällig.

3. Mulchen: Die natürliche Abdeckung gegen Austrocknung
Mulch schützt den Boden wie eine Decke: Er bremst die Verdunstung, hält Regenwasser besser im Boden und schützt die Bodenorganismen vor Austrocknung. Gleichzeitig unterdrückt er Beikräuter und spart dir zusätzliche Pflegearbeit.
Mulchmaterialien je nach Einsatzbereich:
- Stroh oder Heu im Gemüsebeet – z. B. bei Tomaten, Zucchini oder Gurken
- Holzhäcksel unter Gehölzen, Beerensträuchern und Stauden
- Rasenschnitt in dünner Schicht bei Starkzehrern wie Kürbis, Mais oder Kohl
- Blätter und zerkleinerte Zweige im Herbst als Winterabdeckung
🥕 Achtung: Um dein Beet ausreichend gegen Verdunstung zu schützen, benötigst du eine Mulchschicht von mindestens 10-15cm Dicke. Achte darauf, dass dein Mulchmaterial nicht zu frisch (grün) ist, sonst besteht Fäulnisgefahr.

Fazit
Mit standortgerechten Pflanzen, lebendigem Boden und schützender Mulchdecke kannst du die Gießhäufigkeit im Sommer oft halbieren – oder noch mehr. Das spart nicht nur Wasser und Zeit, sondern fördert ein stabiles, klimaresilientes Ökosystem in deinem Garten.
👉 Wenn du wissen möchtest, wie du deinen Garten individuell an Trockenheit anpassen kannst, unterstütze ich dich gern mit konkreten Tipps bei einer individuellen Beratung oder einem professionellen Permakultur-Design.